
Piet Könnicke
20. Apr. 2022
Die ersten Schritte mögen Überwindung kosten. Aber wer dranbleibt, gewinnt.
Viele die es tun, meinen es sei einfach. Das stimmt nicht ganz. Laufen kann eine Herausforderung sein – die aber einfach zu machen ist.
So stetig ein Jahr zu Ende geht und ein neues beginnt, kehrt der Vorsatz wieder, mehr Sport zu machen, aktiver zu werden, mit dem Laufen zu beginnen. Das Beste ist dann, tatsächlich loszulaufen. Nicht lange nachdenken, was man anziehen soll, ob es eine Uhr mit Pulsmesser braucht, welche Schuhe die richtigen sind. Für die ersten Schritte reichen die Sportsachen, die sich garantiert in jedem Schrank finden. Machen Sie sich keine Gedanken, wie Sie aussehen und modisch gut rüberkommen, denn innerlich werden Sie strahlen.
Mag sein, dass sich die ersten Schritte, die ersten Meter unrund und ungewohnt anfühlen, dass die Lunge pocht und das Einzige was rast, der Puls ist. Das ist ein gutes Zeichen: Der Körper reagiert, er will mitmachen, aber signalisiert: Gemach! Bitte nicht gleich von Null auf Hundert. Auch wenn es zunächst ein- bis zweimal in der Woche 10 bis 15 Minuten sind und Sie im Wechsel eine Minute laufen und gehen, ist das ein guter Anfang. Der Schlüssel zum Erfolg ist Regelmäßigkeit und es dauert gar nicht lange, dass es 30 Minuten am Stück werden und Sie nach und nach länger durchhalten. Und wichtig: Das Tempo spielt keine Rolle! Viele Laufanfänger machen den Fehler, zu schnell zu viel zu wollen. Aber woher soll das kommen, wenn man womöglich lange Zeit keinen Sport gemacht hat?
Geduld ist die wichtigste Tugend des Laufens – sowohl beim Einstieg ins Läufer-Leben als auch bei erfahrenen Läufern. Das wird sich auszahlen. Denn es ist eines der schönsten Dinge des Laufens, dass Genuss und Belohnung wachsen, je länger man es tut.
Der Start mag Überwindung kosten, aber hat man seinen Rhythmus gefunden, den richtigen Takt für den Herzschlag, das wohltuende Maß an Anstrengung, dann stellt sich ein Gefühl des Wohlbefindens, der Stärke, Genugtuung und sogar des Glücks ein. Das gilt beim Einstieg ins Läufer-Leben und genauso wie bei jedem einzelnen Lauf.
Hin und wieder wird behauptet, Laufen sei langweilig. Tatsächlich birgt dem Laufen eine gewisse Monotonie inne. Schritt für Schritt, Armschwung für Armschwung, Atemzug für Atemzug. Und das ist ein wunderbar beruhigender Gegenpart zu all der Hektik und dem Stress des Alltags. Wer sich auf den Gleichklang des Laufens einlässt, wird genau darin den Reiz und zunehmend die vielfältigen Facetten des Laufens finden, den Blick für die Umgebung gewinnen und immer wieder Neues entdecken.
Wer mit dem Laufen Freundschaft geschlossen hat, bekommt einen treuen Begleiter. Einen der zuhört und die Gedanken ordnet, bei dem man Wut abladen und Freude teilen kann. Und ja, er kann manchmal anstrengend sein und einen fordern. Aber ist immer da ist, wann man es will – ganz einfach.